Hopkins

Dienstag haben wir Caye Caulker verlassen, so richtig leid getan hat uns die Abreise nicht. Mit der Fähre sind wir zurück nach Belize City, von dort mit dem Bus in Richtung Süden nach Dangriga und für den letzten kleinen Hopser nach Hopkins haben wir uns mit anderen ein Sammeltaxi gegönnt. Hopkins ist ein ziemlich verschlafenes Nest, was uns im Moment sehr entgegen kommt. Der Plan war ja, anfangs erstmal ein wenig die Füße hochzulegen. Hier geht das. Zum einen, weil man tatsächlich nicht viel unternehmen kann, zum anderen, weil das Wetter nicht so der Knüller ist. Es ist kühl (nachts brauche zumindest ich zwei Decken), bewölkt und regnet gelegentlich. Aber um lesend in der Hängematte zu liegen, taugt das!

Endlich warm!

Seit Donnerstag sind wir schon in Belize, genauer gesagt Caye Caulker. Das ist eine kleine, vorgelagerte Insel hinter dem Riff. Wir dachten, das ist genau das richtige, um ein paar Tage die Füße hochzulegen. Und es ist auch wirklich sehr schön hier. Für uns jedoch trotzdem kein Paradies, es ist einfach zu voll und laut. Alles ist extrem touristisch und entsprechend teuer. Wenn man mal in einer Seitenstraße unterwegs ist, trifft man zwar immer auf äußerst freundliche Menschen, die schönen Ecken der Insel sind jedoch woanders. Im Hostel heben wir den Altersschnitt deutlich an – was nicht so schlimm wäre, wenn uns das Hostel an sich besser gefallen würde. 

Irgendwie ist das trotz der herrlichen Bilder und auch wirklich schönen Eindrücke nicht „unsere“ Insel. Deswegen geht es bereits Dienstag aufs Festland, wir hoffen mit der nächsten Unterkunft eine bessere Wahl getroffen zu haben.

Zum Füße hochlegen bzw. am Strand in den weißen Sand stecken kommen wir hier schon trotzdem. Wenn wir schon mal da sind… 😉

zurück aus der Kälte

Seit Vorgestern ist Michl wieder zurück von Kassipoeia. Der Wind hat erst deutlich nachgelassen und dann auf südliche Richtung gedreht, das heißt, es wird wärmer. Für Freitag sind sogar bis zu 15°C möglich, da sollte das Eis im Creek sich dann auch so langsam verabschieden. Kassiopeia steht nämlich immer noch nicht an Land, bisher wäre ein Eisbrecher nötig, um sie in die Kranbox zu ziehen. Wir fliegen dennoch morgen nach Belize, in der Werft kennen sie ja Kassiopeia und wir konnten oft genug beobachten, dass die Jungs dort wissen, was sie tun beim Boote heben und wieder absetzen. Wir sind gespannt, wann wir das Bild von Kassiopeia an Land bekommen und wo wir sie dann im Frühling wiederfinden.

Hier in Fredericksburg sind wir am Packen. Endlich mal wieder geht es in die Wärme, schön, wenn hauptsächlich Shorts, T-Shirts und Badesachen in die Rucksäcke wandern 🙂 Letzte Nacht bekamen wir noch einen kleinen Schrecken, vor Honduras gab es ein Erdbeben mit einer kurzfristigen Tsunami-Warnung auch für Belize, das war jedoch glücklicherweise eine Fehlwarnung.

Kältewelle

Nachdem ich nochmal die Leinen verstärkt hatte, haben wir den Wintersturm gut überstanden. Die Nächte waren zwar sehr kurz, weil an Schlaf bei dem Wind nicht wirklich zu denken war, Kontrolle ging vor. Doch das ist jetzt vorbei, obwohl doch noch ab und an gscheite Böen durchpfeifen. Dafür ist die Kälte da, letzte Nacht waren es -12°C und heute soll es noch mal ein paar Grad runtergehen. Meine beiden kleinen Heizkörperchen laufen auf Hochtouren, doch ist es immer wieder ein Vergnügen zu Kochen oder Wasser für Tee heiss zumachen, da das dann eine recht angenehme Temperatur bringt 🙂 

Morgen, Sonntag, soll der Wind dann auf Süd drehen, was warme Temperaturen bis zu +10°C mit sich bringt. Allerdings wird es wohl noch ein paar Tage dauern, bis das Eis soweit weggetaut ist, dass wir kranen können. Deshalb werde ich morgen nochmal Eis hacken, das wärmt :-), und dann zu Claudi und unseren Freunden düsen. Sollte es bis Mittwoch mit dem Kranen klappen, fahren wir nochmal hierher, ansonsten bereiten wir uns auf die wärmeren Gefilde vor 🙂

Eiseskälte

Der ein oder andere wird schon von der Kältewelle hier im Osten der USA gelesen haben. Wir hatten uns deswegen kurzfristig entschlossen, Kassiopeia allein zu lassen, unsere Sachen zu packen und zu unseren Freunden nach Fredericksburg zu ziehen. Der Plan war, nach den Feiertagen so schnell wie möglich Kassiopeia an Land zu holen. Das wäre in einem normalen Winter wohl auch kein Problem, dieses Jahr ist es etwas schwieriger. Michl fuhr heute allein nach Deltaville und hat Kassiopeia eingefroren vorgefunden. Der Kran wurde zwar heute mal kurz zum Laufen gebracht, für die Hydraulik ist es jedoch zu kalt. Und ohne Hydraulik kann kein Boot gekrant werden. Was nicht das einzige Problem ist, da Kassiopeia aufgrund des Eises gar nicht zum Kran gezogen oder gefahren werden kann.

Also opfert sich Michl und bleibt mit inzwischen zwei Heizlüftern an Bord und tut sein Möglichstes, dass unsere Dame nicht weiter einfriert und dabei Schaden nimmt. Für heute Nacht ist ein Schneesturm angekündigt, dann über das Wochenende wieder viel Wind aus Nordwest, der bringt um die -10°C. Könnte auch kälter werden.

Plan B

Jetzt kommen wir doch nochmal zum Thema Wetter. Da die Vorhersagen sich teilweise massiv widersprochen haben, haben wir uns erstmalig eine Beratung eines Wetterrouters hier aus der Gegend gegönnt. Wir dachten, die sollten mehr Ahnung davon haben, wie man die Wetterlage auch insgesamt einschätzen kann. Und siehe da: so etwas ähnliches wie ein Wetterfenster hat sich über Weihnachten aufgetan. Die Knackpunkte, weshalb wir es nicht genutzt haben: wir hätten bei gut 30kn konstantem Wind (entsprechend mehr in Böen) ablegen müssen (zwar von hinten, aber dennoch ein wenig viel), und hätten dann Gas geben müssen, um vor dem nächsten Tief möglichst weit südlich zu sein (das hätte ungemütlicher werden können als die 30kn am Anfang). Fanden wir beides nicht so sehr prickelnd und haben uns dagegen entschieden.

Laut Router war das jedoch das letzte halbwegs passable Wetterfenster, bevor besagtes Tief kommt und auch eine massive Kaltfront für rauheres Wetter sorgen wird. Und nachdem es hier tatsächlich so langsam doch recht kühl wird (heute Nacht -8°C und früh trotz Heizlüfter 12°C im Salon), müssen wir irgendwie hier weg. Somit kommt Plan B zum Zuge. Da wir wenigstens einen Teil vom ursprünglichen Plan Bahamas beibehalten wollten, geht es nach Belize. Fängt ja auch mit B an 🙂 Und zwar per Flieger. Was wir dort alles machen und ansehen, ist schon in der groben Planung. Kassiopeia kommt wieder an Land, wir machen alles winterfest und dann geht es auf dem bequemen Weg in die Wärme. Jetzt müssen wir nur noch bis nächste Woche durchhalten, dann ist in der Werft der Weihnachtsurlaub vorbei.

Weihnachtsfeier

Nachdem wir hier im Boatyard quasi schon fast zum Inventar gehören, waren wir bei der gestrigen Weihnachtsfeier mit eingeladen. Es war nichts großes geplant, es gab „steamed oysters“ (auf einer Stahlplatte über offenem Feuer dampfgegarte Austern), gegrillte Hähnchenflügel und noch ein paar Knabbereien. Als dann nach etwa zwei Stunden alle gut durchgefroren waren, hat sich die Versammlung wieder aufgelöst. Es war ein sehr schöner Abend!

Der Yard hier war für uns die absolut richtige Wahl, wir fühlen uns wohl, das Klima untereinander passt und alle sind wirklich sehr hilfsbereit. 

Allerlei Funk

Das Thema Wetter wollen wir schon gar nicht mehr ansprechen – also lassen wir es.

So ganz neben viel stressfreier Zeit basteln wir noch ein wenig weiter an Kassiopeia. Es gibt immer was zu tun, so eine ToDo-Liste ist ja nie komplett abgehakt…

Nachdem wir für das KW-Funkgerät schon vor einer ganzen Weile eine neue Erdung eingebaut hatten, hatten wir zwar einen super Empfang, Aber das Versenden von Mails über Pactor wollte einfach nicht klappen. Wir konnten zwar gelegentlich kurz eine Verbindung herstellen, aber es hat nicht zum Senden gereicht. Dann hatten wir die Idee, es doch mal mit einer menschlichen Gegenstelle zu probieren – Danke an Andrea von der AKKA! Ergebnis des ersten Versuchs war: wir basteln uns eine andere Antenne. Bisher haben wir das Achterstag verwendet, das ist jedoch oben am Mast sehr knapp abisoliert, weshalb wir uns da eh schon was anderes vorbereitet hatten. Wir haben unser altes Vorfall (wir haben Drahtfallen) mit Isolatoren versehen, oben am Masttop befestigt und unten über ein möglichst kurzes Antennenkabel mit dem Tuner verbunden. Auf Abstand zum Achterstag haben wir geachtet – es scheint trotzdem nicht zu klappen… Jetzt werden morgen nochmal die Kontakte am Funkgerät gecheckt. Ein bißchen Wettervorhersage für unterwegs hat nämlich durchaus seinen Reiz!

Dann hatte sich zwischen Brasilien und Trinidad die Datenverbindung zwischen GPS und UKW-Funkgerät verabschiedet, wodurch wir keine Position mehr auf dem Funkgerät hatten, das wäre wichtig in Notfällen. Glücklicherweise hatten wir ja keinen! Ein neues Kabel und nochmaliges Überarbeiten aller Anschlüsse hat nicht gereicht, somit haben wir uns entschlossen, uns einen NMEA-Multiplexer zu gönnen. Der ist inzwischen mit Strom versorgt, aber für die Datenkabel hat es heute dann noch nicht mehr gereicht. Somit ist morgen Tag der Funkgeräte 🙂 Hoffentlich ein erfolgreicher!

Wetter…

das würde uns unterwegs erwarten

Unser Hauptthema die letzten Tage: das Wetter! Wir diskutieren immer wieder unterschiedliche Möglichkeiten, wie wir denn nach Süden kommen können, aber keine würde so richtig klappen – denken wir zumindest, wenn wir so die Vorhersage betrachten. Unser Favorit wäre, hier abzulegen und etwa eine Woche später auf den Bahamas irgendwo den Anker zu schmeißen. Das ist aber etwas schwierig, wenn da zwischendurch um die 30kn Wind aus Südwest kommen – das ist ja so ganz grob die Richtung, in die wir wollen. Blöderweise ändert sich die Vorhersage ständig – was jetzt auch nicht so ganz ideal ist. 

Wir werden weiter diskutieren und verschiedene Optionen planen. Mal sehen, welche es wird – und wann…

Im Glitzerparadies

Die letzten Tage konnten wir in Deltaville schon beobachten, dass da jemand eine mächtige Weihnachtsdekoration aufbaut. Freitag waren wir dann mit Nathalie und Martin, zwei Kanadiern, unterwegs und auf dem Rückweg haben wir angehalten. Da hat sich tatsächlich jemand die Arbeit gemacht, eine ganze Landschaft und sogar ein Labyrinth aufzubauen. Die Beleuchtung wechselt teilweise, passend zur Musik auf einem Radiosender. 

Heute haben wir dann zusammen mit Nathalie und Martin (die beiden sind unter beheizter Folie noch am Schleifen und Streichen ihres Katamarans) den Advent eingeläutet: stilecht mit Lebkuchen, Spekulatius und Glühwein. Frohen Advent an alle!

Er läuft!

da drin sind sie, die abgebrochenen Flügel

Und das Kühlwasser auch! Gemeint ist unser Motor. Wir haben von 10 abgegangenen Flügeln des Impellers bis auf ein kurzes Stück alle gefunden. Dazu war es nötig, den Kühlkreislauf bis zum Wärmetauscher zu zerlegen, wir wollten alle Brösel rausholen. Der größte Teil war dann direkt vor dem Wärmetauscher, dank einer schmalen Pinzette aus der Medizinkiste konnten wir sie rausholen. Das Zusammenbauen des Motors hat dann natürlich wieder ein wenig Zeit gekostet und der erste Test war zuerst vielversprechend – nach ein paar Sekunden ist jedoch das Kühlwasser wieder versiegt. Nächstes Problem: die Dichtungen im Wasserfilter. Selbstverständlich hatten wir keine passenden an Bord (das wäre ja zu einfach gewesen…), aber im Marineshop eine Meile weiter konnten sie uns weiterhelfen. Der nächste Test war spannend – und hat geklappt! Seitdem läuft der Motor und das Kühlwasser plätschert nur so 🙂

Bei der ganzen Aktion hat sich hier mal wieder gezeigt, dass die Menschen hier unheimlich hilfsbereit sind. Der Mechaniker Rick (der Chef heißt genauso) hat für uns einen Ersatzimpeller im Marineshop zurücklegen lassen, die Mechaniker dort haben uns ausführlich und gut beraten und die entscheidende Dichtung haben wir geschenkt bekommen. Ach ja, und das alles inklusive Flügelsuche, Zerlegen und Zusammenbau des Motors, Suche nach der Dichtung hat sich über fast drei Tage hingezogen – nur falls es jemand interessiert, was wir so die ganze Zeit treiben 😉

Kassiopeia schwimmt wieder

So ganz eventuell hat sich für morgen oder übermorgen ein Wetterfenster aufgetan und außerdem brauchen sie hier auf dem Yard unseren Platz – also wurde Kassiopeia heute als erstes gekrant und wir können den Liegeplatz direkt neben dem Kran nutzen, bis wir ablegen. Es war ein wenig Rangieren nötig, war es doch inzwischen schon recht eng, dort wo wir standen. Aber Chris, der Kranfahrer, hat einen guten Job gemacht und ist haarscharf an herausstehenden Ankern und Dinghis vorbei manövriert. Bei Kassiopeia ist alles dicht, aufgrund unserer vielen Vorräte und vollen Tanks liegen wir nur etwas tief im Wasser… Aber da müssen wir eben einfach was verbrauchen.

Ein unerwartetes Problem gibt es noch: der Motor saugt kein Kühlwasser an, ohne geht es aber nicht. Den Fehler hatten wir zuerst im Wasserfilter vermutet, da hätten wir nur eine neue Dichtung gebraucht, es ist aber der Impeller. Der hat bis auf zwei alle seine Flügel verloren, kein Wunder, dass da nichts mehr passiert. Jetzt müssen wir „nur“ noch die abgebrochenen Flügel finden, aus den Windungen des Kühlsystems herauspfriemeln und den neuen einsetzen. Glücklicherweise haben wir einen als Ersatz an Bord.

Die letzten Tage hatten wir uns noch um unsere Hydraulik gekümmert, eigentlich wollten wir das Öl komplett tauschen, haben jetzt aber nur entlüftet und einen Teil abgelassen. Es war recht dunkel, irgendwann ist also doch mal ein kompletter Tausch nötig. Im Moment federt das Steuerrad noch etwas nach, wir gehen davon aus, dass noch Luft im System ist. Da ist also noch ein ToDo vor dem Ablegen…

Es ist schön, wieder zu schwimmen und auch nicht mehr über die Leiter aufs Klo zu müssen! Wir liegen sehr ruhig, das leichte Schaukelnm wenn man sich an Bord bewegt, ist jedoch ein richtig gutes Gefühl! Ob das eventuelle Wetterfenster unseres werden könnte, entscheiden die verstreuten Impellerflügel…

neue Batterien

Montag sind sie endlich gekommen, als einzige Ladung auf einem riesen LKW. Rick hier aus der Werft hat uns beim Abladen und Aufladen auf Kassiopeia geholfen, alleine hätten wir die Palette mit den gesamt 140kg Gewicht nicht runtergebracht. Da die neuen Batterien keine Pins haben wie unsere alten, sondern Schraubterminals, mussten wir erstmal sehen, dass wir genug Kabelschuhe haben und auch sonst alles soweit vorbereitet ist. Gestern haben wir sie dann eingebaut – und es ist immer wieder schön, wenn etwas auf Anhieb klappt 🙂 Wir sind von geschlossenen Nassbatterien auf AGM umgestiegen und hoffen, dass die jetzt länger halten als die letzten (die hatten wir Anfang letztes Jahr in Trinidad gekauft – nicht sehr viel günstiger als nun hier die neuen!).

Für gestern hatten wir eigentlich auch einen Krantermin ausgemacht, durch Thanksgiving ist im Boatyard langes Wochenende und wenn wir bis Montag hätten starten wollen, wäre das unsere letzte Möglichkeit gewesen. Nachdem sich jedoch das kurzfristig aufgetaucht Wetterfenster wieder verabschiedet hat und wir einfach noch nicht soweit sind, haben wir ihn schweren Herzens abgesagt. Ein neuer wird kommen!

Die restliche Zeit vergeht mit Kleinzeug: Hosen flicken, einen neuen Vorhang nähen und befestigen, ausmisten und umräumen und gelegentlich Wasser bunkern. Das Wasser in der Werft ist sehr salzig und wird auch nicht als Trinkwasser empfohlen, es gibt jedoch bei der Feuerwehr einen Wasserhahn mit Trinkwasser, wo man sich für 10ct/Gallone bedienen kann. Inzwischen haben wir unsere 240 Liter im Tank fast voll.