Die letzten Tage hatten wir die wunderbare Gelegenheit, etwas umzusetzen, was wir in Kanada unbedingt machen wollten – paddeln. Den Grundstein dazu haben wir bereits im Rushing River Provincial Park gelegt – wir hatten den Platz gegenüber von Rick und seiner Frau Ilo. Rick ist ein sehr geselliger Mensch, wir haben uns gut unterhalten und er hat uns spontan zu einem Kanutrip eingeladen. Dieser hat die letzten Tage stattgefunden, wir sind von knapp hinter Red Deer nach kurz vor Drumheller gepaddelt, insgesamt waren es um die 140km in vier Paddeltagen.
Dienstag spätnachmittag haben sich auf einem Campingplatz Nahe Red Deer alle getroffen, insgesamt waren wir 16 Personen, davon drei Kinder. Wir kannten nur Ilo und Rick, waren jedoch nicht die einzigen „neuen“ in der Runde. Es wurde der erste von vier schönen, geselligen Abenden. Alle hatten so ihre Erfahrungen auf dem Wasser, wir als einzige im Segelboot und ohne Paddel, alle anderen im Kanu oder Kajak, das gehört hier in der Gegend einfach dazu.
Mittwoch früh ging es los, wir haben uns auf zwei Kanus verteilt, es gab kurze Einweisungen und dann paddelten wir schon. Anfangs war noch richtig viel Konzentration nötig: wie man das Paddel hält, in welchem Winkel es durch´s Wasser zu ziehen ist (parallel zum Kiel), dass man auf seiner Seite sitzen bleibt, wie alle gleichzeitig die Seite wechseln (ohne dabei das ziemlich wacklige Gefährt aus dem Gleichgewicht zu bringen) und auch noch möglichst im gleichen Rhythmus zu paddeln. Und das hat alles ganz gut geklappt! Irgendwann konnten wir dann sogar die Landschaft genießen und zwischendurch das ein oder andere Tier (Rehe, Seeadler, Wasserschlangen, Enten, Wildgänse, …) beobachten.
Ich bin ein wenig weniger mitgefahren, mir haben Schulterprobleme am ersten Tag einen Strich durch die Rechnung gemacht (aber irgendjemand muss ja auch die Autos von A nach B bringen), Michl ist fast die komplette Strecke gepaddelt. Inklusive einmal umkippen und Baden gehen – zum Hergang gibt es verschiedene Geschichten der Kanuinsassen (eine handelte von einem Handstand, eine andere von einer durch einen Sprung geretteten Mütze – eine davon stimmt ;-)). Alle hatten viel Spaß, der Muskelkater hielt sich überraschenderweise in Grenzen (anscheinend haben wir das mit der Technik nicht so ganz falsch gemacht) und wir sind sehr froh, dass wir mitfahren konnten!
Zum Abschluss gab es gestern Abend bei Deepu und Alok ein fantastisches original indisches Essen – Danke für Eure Gastfreundschaft! Und Danke an alle Mitpaddler, wir hatten viel Spaß und tolle Erlebnisse, besonders schön ist, dass wir neue Freundschaften schließen konnten!