Heute mittag sind wir in Cherbourg gestartet. Ob wir tatsächlich nonstop durch die Biskaya kommen, wissen wir nicht, es sieht eher so aus, als ob wir tanken müssen. Seit heute mittag läuft bis auf eine kurze Unterbrechung der Motor, 2Bft reichen Kassiopeia nicht wirklich zum Segeln. Aber dafür haben wir wenig Welle, wir würden das eher als angenehme Dünung bezeichnen. Dorie macht ihren Job hervorragend, sie fährt sehr ruhig und gleichmäßig. Was allerdings heute schon zu heftigem Ärgern geführt hat, war die Installation der Hydraulik in Fecamp. Der Mensch hatte, so jetzt im Nachhinein betrachtet, von Hydraulik offenbar auch nicht viel mehr Ahnung wie wir. Er hat anstelle eines Anschlusses an den Hydrauliktank direkt am Steuerrad einen Ausgleichstank für das Hydrauliköl der Pumpe von Dorie im Motorraum angebracht. Was ja sicherlich funktionieren würde, wenn diese auf gleicher Höhe gewesen wäre… So hat die Pumpe nämlich Peu a Peu das Öl durch den Ausgleichstank nach draußen gepumpt. Was uns aufgefallen ist, als wir kurz mal manuell steuern wollten und das Ruder nicht reagiert hat. Glücklicherweise hatten wir noch Hydrauliköl dabei, das haben wir nachgefüllt und den Ausgleichsbehälter mit einer Schraube abgedichtet, mehr konnten wir erst mal nicht tun.
Jetzt zu den schönen Dingen: wir hatten gerade einen traumhaften Sonnenuntergang, zuvor wurden wir kurz von einer Delphinschule begleitet. Herrlich, diese Tiere sind so anmutig. Es ist einfach ein Geschenk, sie in freier Natur erleben zu dürfen. Wir sind sehr gespannt, wie unsere erste komplette Nacht auf See verläuft, bisher sind wir ja immer irgendwann nachts im Hafen angekommen. Inzwischen haben wir schon einen ganzen Berg an warmen Klamotten angezogen, wir werden dann auch versuchen, abwechselnd zu schlafen. Auf jeden Fall freuen wir uns auf die Nachtstimmung auf See 🙂