Freitag, 7.09.>
Gestern sind wir dann doch aus Frankreich aufgebrochen. Wir hatten früh noch überlegt, weil die aktuellsten Wettervorhersagen für Sonntag kurz vor Spanien Gegenwind angesagt hatten, aber dann entschieden wir doch zu starten. Windrichtung und Stärke waren perfekt, wir sind segelnd richtig gut vorangekommen. Kurz vor der Ile D´Ouessant mussten wir doch den Motor zuhilfe nehmen, der Wind ließ nach und kam direkt von hinten, irgendwie kamen wir auch aufgrund einsetzender Gegenströmung nicht mehr von der Stelle und die Segel haben ständig geschlagen. Seit gestern abend haben wir nun denselben Kurs – direkt nach Spanien. Wo wir anlanden, entscheiden wir wohl am Sonntag, je nachdem wie sich der Wind entwickelt.
Für heute Nacht mussten wir wieder die Maschine anmachen, der Wind wurde einfach immer weniger (inzwischen sind wir wieder segelnd unterwegs). Dennoch war es eine sehr schöne Nacht. Der Himmel war so klar, dass wir vor lauter Sternen gar nicht wussten, wo wir zuerst hinsehen sollten. Die Milchstrasse war in einer beeindruckenden Klarheit zu sehen. Das hat sich erst geändert, als der Mond erst blutrot am Horizont aufgegangen ist und dann die Nacht erleuchtet hat. Bestimmt die halbe Nacht wurden wir von Delphinen begleitet. Auch im Mondlicht ist das sehr beeindruckend: die silber glänzenden Körper sind durch das Wasser zu erkennen. Und es ist toll zu sehen, wenn sie unter dem Bug durch schnellen. Auch vier oder fünf Delphine gleichzeitig springen zu sehen ist einfach grandios. Manchmal wurde beim Springen floureszierendes Plankton mit aufgewirbelt, das hat dann noch gleichzetig ein Leuchten bei jedem Sprung verursacht.
Bei all der Aufregung und Schönheit konnten wir natürlich nicht so grandios schlafen. Wir werden uns wohl heute tagsüber immer wieder mal ein paar Minuten gönnen, dass wir für die nächste Nacht gerüstet sind. Rein verkehrstechnisch dürfte es wenig Probleme geben: wir sehen zwar auf dem AIS ein paar Frachter, aber die sind alle weit weg. Andere Segler haben wir nur gestern einen gesehen.
Ach ja, Thema Angeln: wir nähern uns dem gewünschten Ergebnis! Zumindest an einem Haken war wohl ein Fisch dran, es hingen Schleim- und Fleischfetzen daran. Jetzt müssen wir das ganze nur noch inklusive dem komplettem Fisch an Bord bringen.