Zumindest für uns war es ganz anders als bisher! Aber es war auch eine sehr schöne Zeit, mal mit deutlich weniger Stress aber durchaus auch Weihnachtsstimmung, trotz des ungewohnten Wetters. Dazu beigetragen hat vielleicht auch die Musikauswahl unseres Radiosenders: es kamen ausschließlich Weihnachtslieder, und das gestern und vorgestern. Keine Ausnahme! Aber es waren auch durch die Bank schöne Lieder mit sehr wenigen Wiederholungen. Hätten wir vorher nicht gedacht, dass uns das gefällt 🙂
Ursprünglich dachten wir ja, wir bekommen mehr vom landestypischen Weihnachten mit, aber das ist in einer Marina wohl eher generell schwierig. Portugiesen sind hier nunmal keine vertreten, dafür umso mehr Engländer und Holländer. Was wir rausgefunden haben, ist, dass der 25. Dezember der eigentliche Feiertag ist, da sind auch alle Geschäfte geschlossen (von wenigen Bars abgesehen), heute, am 26. ist wieder alles normal. Nur die Post hat noch frei (logisch, wir warten ja nur noch auf ein Paket und der Wind wird so langsam besser…).
4. Advent
An dem Tag standen zwei Ereignisse an: vormittags waren wir zu einer original holländischen Appeltaart eingeladen. Yvonne hatte Geburtstag und wir somit einen holländischen Vormittag (wir waren die einzigen nicht-holländischen Gäste). Nachdem wir ja doch eine Weile in Stellendam waren und holländisch zumindest ein wenig ähnlich ist wie deutsch, haben wir doch das ein oder andere verstanden! Wir sind beide immer wieder beeindruckt, wie man sich doch in andere Sprachen „reinhören“ kann und zumindest mit der Zeit Brocken versteht. Danke für den schönen Vormittag und auch die leckere Appeltaart!
Nachmittags war es sprachlich etwas einfacher: die Crews der deutschen Boote (leider nicht alle) haben sich auf der malwieder zum Adventskaffee getroffen. Ein schöner, lustiger Nachmittag mit leckeren Plätzchen 🙂
Abends haben wir noch unseren Baum geschmückt. Ging irgendwie schneller als bisher immer. Ob das an der Größe liegt? Auf jeden Fall ist er bunter als unsere früheren Bäume!
Heilig Abend
Vormittag haben wir noch schnell die letzten Sachen besorgt und Geschenke eingepackt. Der Tag war insgesamt sehr gemütlich. Wir hatten viel weniger zu tun als bisher immer und so konnten wir uns die Zeit auch gemütlich machen. Welch ein Luxus! Nachmittags haben wir uns gemütlich etwas zu Essen gemacht, wir wollten nicht hungrig zum Weihnachtssingen (wir hörten, dass vorher die Stimme kräftig geölt wird…). Nachdem wir dann mit meiner Familie und Michl´s Tochter telefoniert hatten, konnte es zum Singen gehen.
Ein Glas Glühwein (lecker! nicht so süß wie daheim) zum Ölen und die ersten Lieder haben wir gleich in der Bar gesungen. Dann sind wir weiter gezogen. Erst über alle Stege, was schon sehr besonders war. Wir waren etwa 14 Erwachsene, und wenn die alle zusammen über die Stege gehen, kommt da ganz schön was ins Schwanken. Glücklicherweise hatten wir noch nicht wirklich viel Glühwein! Anschließend in die geöffneten Bars in der Marina und zum Schluss wieder in die erste. Überall haben wir zwei/drei Lieder zum Besten gegeben und alle, die wir erwischt hatten, „durften“ auch spenden. Es sind immerhin über €350,- für das Kinderheim zusammengekommen. Ein tolles Ergebnis eines sehr schönen Abends! Danke an alle, die ihn vorbereitet und daran teilgenommen haben!
Wir haben uns dann nicht mehr soooo lang aufgehalten, unsere Geschenke haben noch auf uns gewartet! Die Engländer packen erst am 1. Feiertag aus, die Holländer bereits am 5. Dezember. Und dafür, dass wir uns ein sehr enges Budget vorgegeben hatten, waren es zwar keine riesigen, aber sehr schöne Geschenke. Mit zwei warmen Strickpullies hatten wir uns schon vor ein paar Tagen beschenkt, die sind richtig kuschelig.
1. Weihnachtsfeiertag
Früh stand der nicht so angenehme Part an: Weihnachtsschwimmen! Bei 17°C Wassertemperatur (freundlich geschätzt). Aber der Glühwein danach will ja verdient sein! Also haben sich früh um kurz nach 10Uhr etliche Unerschrockene und ihre nicht ganz so unerschrockenen Begleiter (das waren die, die nur zugeschaut haben) auf den Weg zum Strand gemacht. Also noch schnell sich gegenseitig gut zureden bzw. überreden, Klamotten runter und rein ins äußerst kühle Nass. Zuerst war es gar nicht soooo kalt, aber nach nicht so sehr langer Zeit hatte zumindest ich Frostbeulen an den Füßen und bin wieder raus gesprintet. Andere (z.B. Michl) waren mutiger und sind tatsächlich ein wenig länger drin geblieben. Anschließend gab es den wohlverdienten „Mulled Wine“ (Glühwein) und Plätzchen. Danach noch schnell zum Duschen, wir waren mittags zum Christmas-Lunch angemeldet.
Den haben wir zusammen mit Julie und Rod genossen, draußen in der Sonne sitzend! Glücklicherweise hatte das Wetter ein Erbarmen und es war wirklich herrlich. Das Essen war gut und wir haben viel gelacht und wichtige 😉 Vokabeln in deutsch und englisch gelernt (leider wissen wir nicht mehr alle, wir hätten sie aufschreiben sollen). Auf jeden Fall haben wir sehr viel gelacht. 🙂
Abends wollten wir uns eigentlich einen gemütlichen Film-Abend machen, haben aber zusammen mit noch zwei weiteren Crews einen Zwischenstopp auf der Rojo eingelegt. Zu einem gemütlichen Plausch mit Champagner, Knabbereien und weiteren Stories segelnder Engländer konnten wir nicht nein sagen! Unseren Film-Abend haben wir ganz einfach auf danach verschoben, es war noch genug Zeit.
Vielen Dank für den schönen Bericht – das Kinderheim hat sich sicherlich über die Spende gefreut.