Für heute war nochmal Autofahren angesagt, wir wollten uns ja noch ein wenig mehr ansehen – diesmal auch mit Ersatzakku für die Kamera (selbstverständlich war er nicht nötig…). Wir sind schon eine Stunde früher aufgebrochen als letztes Mal, wir wollten uns heute richtig Zeit nehmen können und eben einmal rundum fahren. Nachteil: wir mussten mal wieder einen Wecker stellen… Unser Auto (ein geländegängiger Pickup – Bild siehe unten) war genau das richtige für die Strecke, Williams muss wohl gewußt haben, wo wir hinwollen 🙂 Wir konnten so ein wenig Schotterpiste fahren und auch die gelegentlich etwas steileren Nebenstrecken waren keinerlei Problem.
Zuerst wollten wir in die Richtung fahren, aus der wir letztes Mal kamen. Die Landschaft hatte uns so fasziniert, wir dachten, aus der anderen Richtung sieht das sicher auch interessant aus. Und so war es auch. Über Kiefernwälder und trockenere, steinige mit Büschen und Flechten bewachsene Hänge bis zu Vulkankratern und Lavalandschaft sind wir bis zur Küste und dem westlichsten Ende der Insel gefahren. Einen Abstecher zum ehemaligen Null-Meridian haben wir uns gespart, wir haben uns lieber mehr Zeit an der Küste gelassen. Zumindest von oben aus haben wir ihn gesehen. El Hierro hat mal als das westlichste Ende der Welt gegolten, deshalb wurde der sogenannte „Meridian del Ferro“ hier festgelegt. Erst 1884 wurde der aktuell gültige in Greenwich definiert.
In Frontera waren wir nochmal in der Bäckerei mit dem leckeren Brot (das Brot in La Restinga ist das einzige hier, womit wir uns beim besten Willen nicht anfreunden können) und haben noch ein/zwei andere Dinge besorgt, dann war es Zeit zum Mittag essen – diesmal bei „Las Puntas“. Ein herrlicher Ort mit wunderbarem Ausblick auf die Küste, auf ein ziemlich exklusiv gelegenes Hotel und, wenn man sich umdreht, auf das Tal El Golfo. Weiter sind wir durch einen längeren Tunnel in Richtung Valverde, dort haben wir einen kurzen Abstecher zum Fährhafen La Estaca gemacht. Yachten können dort auch anlegen, nur gibt es da außer dem Fähranleger nicht wirklich viel. La Restinga ist für uns die deutlich bessere Wahl.
Auf dem Weg zurück über El Pinar sind wir einen anderen Weg als der Bus nimmt gefahren – wir wissen jetzt auch, warum der Bus da nicht entlang fährt. Zwischendurch ging es sehr steil, recht eng und, naja, nicht erstklassig ausgebaut über die Hügel hinweg. Wir fanden den Weg klasse – wir hatten ja auch das passende Auto 🙂 Zwischendurch durften wir einen herrlichen Blick in das letzte Tal der Insel genießen, Las Playas. Und noch einen letzten Aussichtspunkt bei El Pinar haben wir uns gegönnt. Wir sind einfach begeistert von der Insel. Für uns beide ist El Hierro eindeutig der Favorit unter den kanarischen Inseln, die wir gesehen haben. Ein würdiger Abschluss für die Gegend hier 🙂
Ach ja, noch was. El Hierro ist ja nun nicht gerade der Nabel der Welt (zumindest nicht für die, die nicht hier wohnen) und der ein oder andere Aussichtspunkt ist nicht wirklich zentral gelegen. Aber an allen wichtigen Punkten gibt es freies Internet. Auch hier in La Restinga nutzen wir das „El Hierro Free WiFi“. Es ist nicht das allerschnellste von Welt, aber das Preis-Leistungs-Verhältnis ist grandios. Wir finden das gut hier!