Ganz so schlimm, wie die Überschrift klingt, ist es nicht, aber ein wenig gebastelt haben wir heute. Zum Einen hat Michl heute die Ankerwinsch wieder eingebaut. Die Spindel war etwas hoch gerutscht und hat somit nicht mehr richtig gegriffen, da half nur der Ausbau. Das Problem lag eher da drin, das Ding wieder montiert zu bekommen. Wie fast überall am Boot hat man für soviele Hände, wie man bräuchte, einfach keinen Platz und muss probieren, sich ärgern und irgendwann klappt´s dann doch. Vielleicht hat sich der Motor (der ein ziemliches Gewicht hat und hängend im Ankerkasten montiert ist), aber auch nur gedacht, dass Michl schon genug mit ihm gekämpft hat und er einfach aufgegeben hat. Vielleicht hatte er auch Respekt vor William von der Chogun, der heute Michls Fluchen nachgegangen ist und geholfen hat. Egal – er hängt und das soll er möglichst lange tun!
Dann schwirrte uns seit San Sebastián eine Idee im Kopf herum. Wir lagen da ja gleich in der Nähe der Maybe aus Dänemark, auch einer HR 35. Und es ist immer wieder interessant, was man so auf anderen Booten für Lösungen entdeckt, wenn´s der gleiche Typ ist, ist das noch viel interessanter. Und sie haben uns auf eine Idee gebracht, wie wir im Flur vor dem Bad mehr Licht bekommen könnten. Eigentlich nichts schwieriges, man muss nur einfach auf die Idee kommen (die in dem Fall sogar ziemlich simpel ist, aber manchmal sieht man ja das Offensichtliche nicht). Auf der Maybe wurden die Schranktüren tiefergelegt und eine Ablage über dem Kleiderschrank geschaffen, wodurch das Licht vom Fenster im Schrank auch in den Flur kommt. Den ganz großen Aufwand wollten wir uns nicht machen (obwohl – so groß wäre der Unterschied nicht gewesen….) und haben beschlossen, ein Fenster in die Schrankwand über den Türen zu sägen. Langer Rede, kurzer Sinn, folgendes war zu tun:
- Loch vorzeichnen
- Schranktüren aushängen
- Klamotten ausräumen
- Schuhe ausräumen
- dabei entdecken, dass eine Befestigungsschraube vom Kühlschrank Feuchtigkeit durchlässt (somit wäre das Programm für morgen klar)
- Türriegel an der Schrankfront abschrauben (dabei über den Erfinder von Schlitzschrauben fluchen)
- zwischendurch Viecher jagen, die wir bei der Untersuchung der Feuchtigkeit vom Kühlschrank an anderer Stelle finden
- Forstner-Bohrer für die Ecken suchen, Bohrmaschine rauskramen und Ecken bohren
- Stichsäge mit Filz bekleben um das Holz nicht zu zerkratzen, sägen
- zwischendurch verzweifelt bemerken, dass ich vergessen hab, die Bugkabine, unser Schlafzimmer, vor Holzstaub zu schützen und das nachholen
- Kanten abrunden und danach Holzstaub aus allen Ritzen entfernen
- Schuhe fein säuberlich in den Schrank schlichten (vielleicht behalten wir diesmal die Übersicht?)
- Klamotten einräumen
- Werkzeug aufräumen
- Türen einhängen – Fertig!
Also eine Kleinigkeit für zwischendurch, so ein Fenster im Schrank 😉 Morgen sehen wir dann den Effekt, als wir fertig waren, war es schon dunkel.
Zum Abendessen mussten wir uns belohnen, es gab frischen Peto (Wahoo) aus der Pfanne mit Mojo Queso – sehr lecker! So langsam essen wir uns durch alle möglichen Fischvarianten durch, die Auswahl und Frische hier sind wirklich genial!