Es ist ja fast schon peinlich. Jetzt sind wir doch seit ein „paar“ Tagen auf einer Wanderinsel und haben heute unsere erste Wanderung unternommen. Es stehen etliche Ruten zur Auswahl, wir haben uns für die „Ruta del Agua“ entschieden. Eigentlich ist das ein Rundweg von San Andrés aus, wir wollten nur die Hälfte zwischen Valverde zurück nach San Andrés gehen. In der Info in Valverde haben wir noch kurz nach dem Beginn des Weges gefragt, dann sind wir los. Und anfangs hab zumindest ich mich gelegentlich gefragt, was das denn für eine doofe Idee war – es ging teilweise nämlich richtig steil hoch. Eigentlich auch kein Wunder, dass es bergauf ging, Valverde liegt auf 571m, San Andrés auf 1045m.
Im Prinzip hat das aber schon gepasst so. Teilweise waren die Wege recht glitschig und das ist dann aufwärts angenehmer zu gehen als runter. Außerdem sind wir so vom Nebeldunst in Valverde in die Sonne gelaufen. Die Landschaft war äußerst abwechslungsreich und hat nach jeder Ecke, auf jeder Lichtung, durch jedes Waldstück anders ausgesehen. Obwohl es schon seit etlichen Tagen nicht mehr geregnet hatte, war alles saftig grün und feucht. Die Pflanzen und der Boden holen sich die Feuchtigkeit aus den Wolkenschwaden, die über die Hänge ziehen, und das machen sie gut und gründlich. Irgendwann kamen wir auf unserem Weg am Arbol Garoé vorbei, den hatten wir Ende November schonmal besucht. Und da dachten wir, es ist grün in der Gegend 🙂 Jetzt ist es grün – herrlich! Was uns auch sehr gefallen hat: wir waren ziemlich allein unterwegs. Auf den gut acht Kilometern ist uns ein Wanderpaar, ein Schäfer mit Herde und ein Mitarbeiter beim Garoé über den Weg gelaufen. In den Wäldern und drumherum konnten wir die Stille absolut genießen!
Mit dem Bus zurück hatten wir dann richtig Glück, wir mussten ganze zehn Minuten warten (er fährt so etwa alle zwei Stunden). Zurück in La Restinga haben wir schnell unsere Sachen auf´s Boot, uns von den Wanderschuhen und Socken befreit und schon ging es weiter. Wir hatten eine Einladung von Kati und Chuchi, ihre Finca zum Gemüseanbau zu besichtigen. Das wollten wir uns natürlich auch nicht entgehen lassen. Und wir sind beeindruckt, was da so alles in der vermeintlichen Pampa wächst – von verschiedenen Obstbäumen über Kartoffeln, Auberginen, Erdbeeren, Kürbis über Kräuter, Paprika, Tomaten und noch viel mehr. Ein richtiges, „kleines“ Paradies! Vulkanerde ist eben fruchtbar. Danke euch nochmal für die Versorgung 🙂