Zu Besuch bei unserem Anker

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unser Anker…

Wir sind ja letzte Woche doch etwas spontan in Tarrafal aufgebrochen und mussten dabei unseren Heckanker zurück lassen. Da das mit der Mail an Osmar irgendwie nicht so geklappt hatte und wir den Anker mit Leine aber doch gerne wieder hätten, sind wir heute mit dem Aluguer nach Tarrafal gefahren. Und das allein war den Ausflug wert 🙂 Wichtig bei den Aluguers ist, dass sie fahren, wenn sie voll sind. Wenn man zu früh einsteigt, muss man somit gegebenenfalls eine ganze Weile warten. Andererseits bekommt man dann die besten Plätze. Heute früh auf dem Hinweg waren wir bald dran. Somit haben wir die fast komplette Prozedur des Beladens mitbekommen.

Da steigen Leute ein und wieder aus, dann werden Waren eingeladen und bestmöglich verstaut. Für die, die wieder aussteigen, werden natürlich auch die Waren wieder ausgeladen. Und selbstverständlich muss für jeden der passende Sitzplatz gefunden werden. Bei insgesamt 15 (oder 16?) Personen auf dem Hinweg ist das ein wenig Hin und Her. Zwischendurch kam dann noch jemand mit einem großen Koffer, der auf einen Sitz gewuchtet wurde, das hat natürlich die Sitzordnung nochmal durcheinander geworfen. Die auf den Klapppsitzen bei der Schiebetür mussten bei jeder Änderung raus und wieder rein. Und alles geht mit einer unheimlichen Ruhe ohne Hektik voran. Zwischendruch wird alles durch Verkäufer von Shampoo oder Snacks aufgelockert, die an die Tür kommen und ihre Ware anpreisen. Langeweile kam somit trotz der Wartezeit auf die Abfahrt nicht auf 🙂

Die Fahrt über die Insel hat uns sehr gut gefallen. Ein wenig erinnert uns Santiago landschaftlich an La Gomera, nur eben in länglich. Man sieht immer wieder Schluchten, karge Felsen, Büsche, Bäume (besonders Papaya wächst wie Unkraut) oder Bergspitzen auftauchen, überall sind mehr oder weniger Häuser verteilt. Anders ist dann die Art der Häuser, die uns mehr ans Hinterland in Marokko erinnert. Außerdem stehen auf den Kanaren keine Kinder am Straßenrand, die Snacks verkaufen. Leider ist das Fotografieren aus einem fahrenden Auto nicht so der Knüller, deswegen gibt´s bisher nur Bilder in unseren Köpfen.

In Tarrafal angekommen haben wir nochmal den Strand bewundert. Es ist wirklich schade, dass wir nicht länger bleiben konnten, er ist wunderschön. Die Brandung war schon deutlich zurückgegangen, die Boote vor Anker lagen trotzdem alles andere als ruhig. Unser Anker war noch dort, wo wir ihn gelassen hatten. Osmar konnte ihn noch nicht bergen, die Brandung wurde erst am Wochenende ruhiger. Aber zumindest haben wir jetzt sicher Kontakt und bis zu unserem nächsten Besuch wird er ihn geborgen haben.

Also konnten wir den Heimweg antreten. Bei den Aluguers hat eins schon auf uns gewartet – als wir drin waren ging es direkt los. Und zwar erstmal an die Tankstelle, Reifendruck der Beladung anpassen und tanken. Dann wurden auf einer finalen Runde durch den Ort die allerletzten Fahrgäste eingesammelt, eine Krawatte ausgeliefert und ab auf die Landstraße. Diesmal mit insgesamt 20 Personen an Bord, das Gepäck war schon teilweise auf´s Dach geschnallt. Die Rückfahrt war etwas hektischer, unser Fahrer hat zwischen den vielen Bodenwellen (die maximal mit Schrittgeschwindigkeit genommen werden können) grundsätzlich alles gegeben. Kompliment an VW, das hält wohl nicht jeder Motor so lange aus, bei Vollgas im zweiten Gang den Berg hochzudröhnen!

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