Ein paar Tage muss man schon hier sein, um das mit den Geschäften, die rund um den Hafen stattfinden, genauer mitzubekommen. Was auch sehr hilfreich ist, ist, wenn man sich ein wenig auf die Kinder vor Ort einlässt. Einen der Jungs, Denis, hatten wir ja letzte Woche schon mit einer Tüte Kekse „bestochen“, seitdem ist er immer zur Stelle, wenn wir mit dem Dinghi ankommen oder etwas ein- und auszuladen haben. Und er ist einfach hilfsbereit. Unter anderem, wenn wir mit Wäsche, die zu waschen ist, anlanden. Wir hatten am Wochenende schon mit einer der Frauen ausgemacht, dass wir Wäsche bringen und wollten sie gestern suchen gehen, und schon hat Denis sie uns geholt. Nachdem wir uns auf einen Preis geeinigt hatten und noch Seife besorgt haben (die reicht ihr auch für noch ein wenig mehr Wäsche ;-)), war das erstmal geklärt. Die finalen Verhandlungen zur Seife haben dann auch gleich etliche weitere Umstehende mit kommentiert und abgestimmt. Offensichtlich lief aber alles zur allgemeinen Zufriedenheit ab.
Heute haben wir dann die Wäsche wieder abgeholt. Und wir mussten nicht mal nach unserer Waschfrau suchen, sie stand schon oben am Steg und hat mit der sauberen Wäsche auf uns gewartet. Das mit der Flüsterpost funktioniert hier also offensichtlich 😉 Nach einem kleinen Obst- und Gemüseeinkauf an den Ständen, unter ständiger Beratung von Denis, wollten wir noch Thunfisch kaufen. Und hier findet sich immer jemand, der einem das Gewünschte besorgen kann! So lag plötzlich ein kompletter Thunfisch mit bestimmt 7kg vor uns, für den wir 2500-2000CVE hätten zahlen sollen. Das war uns aber doch ein wenig viel Fisch. Die ganze Diskussion darüber hat wieder eine Traube Menschen angezogen, unter anderem unsere Waschfrau.
Sie fühlt sich inzwischen auch für uns verantwortlich und hat sich, woher auch immer, einen Ausweis besorgt, um auf den Fischmarkt zu gehen. Dort dürfen anscheinend nur Händler rein. Zurück kam sie mit einen 750g-Stück herrliches Tuna-Filet, das Ganze für 500CVE (knapp 5€). Wie viel in dem Fall bei ihr hängen geblieben ist, wissen wir nicht, aber das geht auf jeden Fall in Ordnung. Wir haben so den Eindruck, dass wir inzwischen „unsere“ Kontakte haben, die sich um alles, was wir brauchen kümmern, aber dadurch für andere tabu sind. Quasi eine Geschäftsbeziehung mit beiderseitigem Vorteil 😉 Außerdem haben wir so einen Aufpasser für unser Dinghi.
Der Tuna war köstlich – den einen Teil gab es mittags roh als Sashimi, den Rest abends in Limettensaft gegart zu Salat und Maniok. Yummie!