Die bekommt ja wohl jeder unterwegs irgendwann mal, jetzt hat es uns erwischt. Eigentlich wollten wir gestern abend noch einen Film ansehen. Wir hatten uns auch schon einen ausgesucht, aber dann hat sich Michls Rechner nicht mehr starten lassen. Eine Nacht Ruhe hat, wie zu erwarten war, auch nicht geholfen, also haben wir heute früh erstmal versucht, das Problem genauer zu umreißen. Eine Riesen-Hilfe dabei war Jona von der INTI – Danke nochmal!! Die Diagnose fiel leider nicht so schön aus: die Festplatte ist im Eimer. Optimistisch, wie wir sind, haben wir uns auf den Weg zum nächsten Apple-Händler gemacht (immerhin gibt es hier einen!). Wir dachten, die kennen sich aus und können vielleicht sogar die Daten retten.
Tja, sie kannten sich nicht wirklich aus… Nachdem uns als Ersatz für die Festplatte zuerst ein Ladegerät, dann ein ganz neues Mac-Book angeboten wurde, sind wir schleunigst weiter. Unser Ziel war jetzt, in einem der Computer-Läden im Shopping-Center eine neue Festplatte (SSD) zu kaufen. Im ersten Laden gab es Kopfschütteln, im zweiten die Auskunft, dass es sowas hier nicht gibt. Wobei mit „hier“ nicht etwa der Laden sondern die Stadt gemeint war! Die nächste Chance, das Gewünschte zu bekommen, hätten wir in Recife (129km) oder Salvador (936km)… Naja, da wir schonmal hier waren, wollten wir aber trotzdem noch die anderen Computer-Läden abklappern und wurden tatsächlich im letzten fündig! Sie hatten genau ein Modell – und das war heftig teuer. Übrigens war das auch der einzige Laden, in dem wir externe Festplatten gefunden haben, scheint hier nicht so der Markt dafür zu sein.
Ergebnis der Suche war dann am Ende, dass wir nichts mitgenommen, zurück am Boot eine passende Festplatte, die wir noch nicht benutzt hatten, als vorübergehenden Ersatz eingebaut und da das Betriebssystem neu aufgespielt haben. Das Wochenende ist somit auch verplant – alle Programme wieder installieren und schaun, wie aktuell die letzte Sicherung ist. Und wegen einer neuen endgültigen Platte (die vorübergehende bleibt als Backup) müssen wir noch sehen, wo wir die herbekommen.
Nur so…
Ihr seid, wie Ihr richtig festgestellt habt, nicht allein!
2007 – Reisestart mit 2 XP Laptops (Jahrgang 2004 und 2007)
2008 – Headcrash am Laptop „2004“, neue Festplatte beim brasilianischen Krauter… (spannend!): Sicherheitshalber wird ein Netbook aus Deutschland mitgebracht (schlauer Eigner, das!).
2009 – nix!
2010 – „ein Crewmitglied“ tritt auf den auf der Cockpitbank platzierten Laptop „2007“
Kapitaler Display-Schaden
Rascher Neukauf eines zweiten Netbooks – aber, unglaublich, in Panamá-City setzt uns ein chinesischer Allekönner und -haber ein neues Display ein, für fast nix.
Wenige Wochen später – auf dem Weg nach Galapagos trinkt die Eignerin ein Glas Wasser auf der Nachtwache nicht aus und lässt es trotz Seegang neben dem laufenden Rechner stehen. Dumm gelaufen – Beerdigung des Laptop 2007… (immerhin kann man die Plattendaten retten)
Auf dem Weg nach den Marquesas fällt bei Netbook 1 das Display zeitweise mit Inversfarben aus, repariert sich aber selbst. Wunderheilung.
2011 Erwerb eines Subnotebook als Ersatzrechner (*lach* – frau braucht ja auch mal einen neuen… ) , denn der ganz alte muckt gewaltig.
2012 – Netbook 1 hat einen Sonnenschaden, der Deckel weist zahlreiche Risse auf, bekommt eine Schutzbeklebung aus Alutape und wird von nun an zärtlich „The Platinum“ genannt.
Im Dezember erleidet Netbook 2 einen Plattencrash. (Es ist IMMER gut einen Ersatzrechner zu haben 😉 )
2013 – der neue Ersatzrechner fängt mit einer blinden Stelle auf dem Display an die sich rasch vergrößert – Reparatur in Auckland/New Zealand
Im Juni crasht die Platte in Neukaledonien. „Umstellung“ auf neue Platte mit französischem W7. DAS nervt, denn eine SPrachumstellung funktioniert nur zu 30%… Wenn es wichtig ist, wird die Eignerin sowieso nervös und genau dann spricht der Rechner nur noch französisch…
2014 – da mit dem Ableben von „Platinum“ zu rechnen ist , kriegt der Eigner ein neues Subnotebook.
Im Mai schmeiße ich meines die Niedergangstreppe hinunter.
The story goes on, and on, and on…
Bei uns haben Rechner definitiv ein schweres Leben.
Na, da ging bei uns bisher ja alles noch eher glimpflich aus 😉 aber wir sind ja auch noch nicht so lange unterwegs… Zur Bestellung der neuen Festplatte hat sich inzwischen auch eine neue Tastatur gesellt – blöd, wenn wichtige Buchstaben nicht mehr gehen. Mal sehen, was da noch nachkommt!
Schreibt doch einen Führer „Computerprobleme und ihre Lösungen weltweit“ 🙂
Och, so Kleinigkeiten wie Tastaturen habe ich gar nicht erwähnt…
Das Beste war eigentlich, einen Rechner in der Nacht in Wilpena Pound/South Australia unter’m offenen Camperfenster stehen zu lassen, und dann hat’s geregnet. Der Rechner war wiederzubeleben, allerdings war der Fön, den ich geliehen bekam, so warm, dass er mir Ins/Del und Backspace weggeschmolzen hat. Auf’s Armaturenbrett legen erwies sich als die bessere „Reparatur“-Alternative…
Eigentlich haben wir in Brasilien ein paar Sachen sehr rasch mit der Post und über eBay gekriegt, das kam alles aus Sao Paulo und umzu (zum Beipsiel die Ersatzpedale für‘ mein Dahon-Rad!)
Wir machen das anders mit dem Schicken lassen, wir nutzen den super-sonder Service der Naja, die uns das aus D direkt ans Boot liefern 😉 So viel Zeit ist noch für die Festplatte und in D sind die Dinger einfach günstiger.