Seit Mendoza fahren wir entlang der Anden, seit heute sind wir auch tatsächlich in den Bergen. Genauer gesagt in Tilcara in der Quebrada de Humahuaca auf 2461m ü.d.M. (Quebrada ist eine Schlucht). Die Fahrt durch verschiedene Schluchten hinauf war schon sehr vielversprechend, die Berge sind beeindruckend und schön. Ein wenig durch den Ort spaziert sind wir noch, gefällt uns auf den ersten Eindruck sehr gut hier.
Und beim Laufen vom Terminál zum Hostel haben wir die erste leichte Bekanntschaft mit der dünneren Luft hier oben gemacht: wir dachten, die 650m laufen wir locker, wir hatten ja schon weitere Wege, auch mit Gepäck. Aber bergauf und bei der Luft kamen wir dann tatsächlich etwas ins Schnaufen… Das heißt so viel wie: wir müssen uns langsam an die Höhenluft gewöhnen, auf Höhenkrankheit haben wir beide keine Lust. Und der Altiplano in Bolivien liegt ja nochmal ein Stück höher!
Im Hostel haben wir von Pablo eine sehr ausführliche Einführung bekommen, was wir hier so alles anstellen können und auch, wie wir weiter nach Norden kommen. Klingt alles so, als würde weiterhin keine Langeweile aufkommen.
Das mit der Höhenkrankheit sollte man wohl wirklich nicht auf die leichte Schulter nehmen. Hab mal mit nem Bergsteiger gesprochen, der auf dem Aconcagua war. Wenn abgebrochen werden muß, meinte er, dann fast immer wegen der Höhenkrankheit. Die Leute kommen aus Europa, sind 2 Tage da und los geht’s. Wenns einen erwischt, dann hilft aber nichts außerganz ins Tal zurück oder noch weiter, wenn das Tal schon 3500 m hoch ist.
Das hat auch nix mit körperlicher Fitness zu tun. Mein Bruder hat in der 1. Handball-Bundesliga gespielt und ist in den Anden auf ner Wanderung höhenkrank geworden, meine Schwägerin, nicht unfit, aber deutlich schwächer, hatte keine Probleme.
Das alles hat aber nix mit dem Luftmangel zu tun. Der ist vorübergehend und dann muß man halt langsamer gehen. Vor 1,5 Jahren hab ich an ner Schitour auf die Wildspitze teilgenommen. Übernachtet im Tal,m,it der Seilbahn morgens auf 3400 m, mit Schi abgefahren bis auf 2600 und dann zu Fuß wieder rauf bis auf > 3700 m. Abends waren wir wieder im Tal auf 1600 m. Klar waren wir langsam, aber keiner ist irgendwie krank geworden. Es ist wohl eher die Tatsache, dass der Körper Schwierigkeiten mit der permanenten Höhe über 24 Stunden täglich hat.
Also schön langsam an die Höhe gewöhnen und nicht zu schnell rauf. Schließlich müßt Ihr ja noch weiter berichten. 😉
So hatten wir das auch gelesen, deswegen machen wir lieber langsam. Haben heute auch mit Coca-Tee angefangen, der soll helfen, die Sauerstoffaufnahme zu verbessern. Außerdem schmeckt er nicht schlecht!