Knapp 3.300km Luftlinie und vier Zeitzonen haben wir die letzten drei Tage hinter uns gebracht. Wir sind 18 Stunden im Zug und sieben Stunden im Bus gesessen, vier Stunden an der Grenze angestanden, dreimal geflogen, haben Brasília und den Zuckerhut in Rio de Janeiro von oben gesehen. Letztendlich sind wir sehr gut in Jacaré bei Kassiopeia angekommen und haben auch schon das ein oder andere altbekannte Gesicht gesehen – schön, wieder zuhause zu sein!
Da in Südamerika internationale Flüge deutlich teurer sind als nationale, haben wir ein paar mehr Schritte eingelegt. So konnten wir uns auch langsam von Bolivien verabschieden und wurden nicht so ganz plötzlich zurückverpflanzt. Die Zugfahrt war zwar lang und wackelig, aber durchaus entspannt. Die Aus- und Einreise an der Grenze liefen völlig problemlos ab, wenn man mal von der Wartezeit bei hoher Luftfeuchtigkeit und um die 30°C absieht. Michls Beamtin bei der Einreise nach Brasilien war besonders nett: eigentlich hat sie ihm nur ein 30-Tage-Visum eingestempelt, auf Nachfrage hat sie das aber ohne weitere Rückfrage nach dem Warum mit einem Lächeln in ein 90-Tage-Visum geändert („mein“ Beamter hatte mich direkt gefragt, welches Visum ich gerne hätte). Auch den weißen Zettel, der für die Ausreise benötigt wird, hat sie selbst ausgefüllt, nachdem sie ihn zuerst fast unterschlagen hätte.
In Corumba, direkt nach der Grenze, konnten wir in einem Hostel die Zeit bis zur Busabfahrt verbringen und sogar noch duschen, damit hatten wir gar nicht gerechnet. Im Bus nach Campo Grande sind wir früh um fünf aufgewacht und spontan ausgestiegen, nachdem wir mitbekommen haben, dass wir gerade direkt am Flughafen angehalten hatten. Da unser Flieger geplanterweise erst gegen 18Uhr ging, wollten wir zumindest gleich einchecken und das Gepäck abgeben, um dann noch ein wenig Campo Grande anzusehen. Ein Mitarbeiter von TAM, unserer Fluggesellschaft, hatte mitbekommen, dass wir noch etwa 12h bis zum Abflug haben, hat uns an einen Schalter gebracht und die Dame dort hat uns eine andere Verbindung herausgesucht. Ob das denn OK wäre, dass wir zweimal umsteigen, dafür wären wir schon nachmittags in Joao Pessoa? Selbstverständlich ohne Zusatzkosten für uns. Und wie das für uns OK war! Ein Klasse Service der Fluggesellschaft, wie wir finden!
So sind wir über Brasília und Rio de Janeiro nach Joao Pessoa geflogen und waren noch bei Tageslicht bei Kassiopeia, die uns gut empfangen hat. Die ein wenig abgestandene Luft, nach drei Monaten in den Tropen ohne viel Lüften wohl auch zu erwarten, hat sich mit dem Ventilator halbwegs vertreiben lassen, ansonsten war alles an Bord bestens. Die erste Nacht wieder im eigenen Bett haben wir sehr genossen 🙂