Die größte Stadt der Provinz Manitoba ist Winnipeg. Unser Campingplatz liegt ein wenig außerhalb, aber man ist recht schnell in der Stadt. Uns gefällt sie sehr gut, sie ist grün, wirkt offen und freundlich. Einzig die vielen Baustellen nerven ein wenig (sind aber nötig, wenn man sich manch Straße so anschaut…). Heute sind wir ein wenig durch die Straßen gelaufen, ein buntes Gemisch an alten und neuen Gebäuden, hoch und weniger hoch, mit den üblichen Ladenketten aber auch mit etlichen kleineren und individuellen Läden.
Unser geplantes und auch tatsächliches Highlight der Stadt haben wir gestern schon besucht: das Kanadische Museum für Menschenrechte (hier der offizielle Internetauftritt). Wir waren begeistert (und sind es auch immer noch)! Neben den Ausstellungen beeindruckt es durch die Architektur, sehr modern und offen.
Begonnen haben wir mit einer temporären Ausstellung über die Geschichte Nelson Mandelas, die sehr anschaulich sein Leben und natürlich auch die Entwicklung der Apartheid in Südafrika dargestellt hat. Dann ging es in die Dauerausstellung. In unterschiedlichen Etagen werden unterschiedliche Aspekte der Menschenrechte erläutert. Natürlich aus der Sicht Kanadas, aber auch ganz allgemein und aus unterschiedlichen Perspektiven (Frauen, Indigene, Behinderte, Kinder, Einwanderer, …). So geht es um verschiedene geschichtliche Ereignisse zum Thema, wie sie geschützt werden (können / sollten), „natürlich“ darf der Holocaust nicht fehlen, Menschrechte heute und auch verschiedene Aktionen zur Verbesserung. Beeindruckend und insbesondere erschreckend finden wir bei Ausstellungen zum Holocaust und seiner Entstehung, wie viele Parallelen zu Methoden der AfD zu erkennen sind. Und wie viele auch heute noch auf deren Lügen, Hetze und Propaganda hereinfallen und daran glauben.
Die unterschiedlichen Themen wurden alle hervorragend aufbereitet, mit tollen Erklärungen, Möglichkeiten zum Ausprobieren und auch selbst aktiv zu werden. Es waren etliche Schulklassen unterwegs, wir hoffen, dass die Kinder viel mitnehmen aus dem Museum! Uns hat es nachhaltig beeindruckt. Es gibt weltweit noch viel zu tun zum Thema – jeder kann was beitragen, im Kleinen angefangen mit gegenseitigem Respekt ohne Einschränkungen!
Anschließend haben wir etwas leichtere Kost gebraucht, im wahrsten Sinne des Wortes: in The Forks gleich um die Ecke, einem Park mit angeschlossenen Essensständen haben wir die beste Pizza seit langem gefunden. Und sind noch ein wenig durch die Läden geschlendert.