La Geria – Weinanbau am Vulkan

Wein aus Lanzarote ist nicht gerade preiswert. Wenn man eine Flasche unter €6,- bis €7,- findet, ist das durchaus günstig! Heute konnten wir auch sehen, warum das so ist (zumindest denken wir, dass das der Grund ist): die Weinreben können nicht wie in Franken oder anderen Weinbaugebieten in Reihen angebaut und entsprechend bewirtschaftet werden, sie werden in Nischen am Boden gezogen und erfordern somit eine Menge Handarbeit bei der Pflege. In der Weinregion gibt es etliche Bodegas, in denen mehr oder weniger touristisch aufgezogen der selbst produzierte Wein mit Tapas und/oder Andenken angeboten wird. Was wir nicht verstehen: manche kaufen anscheinend den Wein, den sie im Supermarkt günstiger bekommen, lieber in der Bodega. Wir haben uns zum Probieren und Kaufen eine ausgesucht, die nur direkt verkauft, kleiner und persönlicher gewirkt hat. Noch dazu war der Wein wirklich gut und günstig!

Die Straße schlängelt sich durch eine landschaftlich faszinierende Strecke. Vom schwarzen Boden heben sich die weißen Bodegas deutlich ab und die grünen Weinstöcke leuchten regelrecht hervor. Und da es recht hügelig ist, sieht es trotzdem nach jeder Kurve anders aus. Irgendwann verändert sich die Farbe des Erdreichs und wird wieder heller, geht ins rötliche über. Und irgendwie wirkt plötzlich alles heller und freundlicher, obwohl wir viel Sonne auf unserer Fahrt hatten.

Anschließend haben wir noch einen kurzen Abstecher nach Teguise, genannt La Villa, gemacht, ehemalige Hauptstadt der Insel. Mit der Zeit hat die Stadt an Bedeutung verloren, weshalb dann Arrecife diese Rolle übernommen hat. Gebaut wurde Teguise inmitten der Insel auf einer Hochebene, weil dort im 15. Jh ein besserer Schutz vor Piraten möglich war. Und das war zu dieser Zeit auch nötig. Der Ort ist schön, ruhig und hat recht verschlafen gewirkt. Das kann aber auch daran liegen, dass wir mitten zur Siesta da waren… Sehr schön mit einem grandiosen Ausblick ist das Castillo de Santa Bárbara, am Rand eines Vulkankraters gleich über der Stadt gelegen. Man hat von den Feuerbergen im Süden über La Graciosa im Norden bis Arrecife im Osten eine beeindruckende Rundumsicht.

Auf dem Rückweg haben wir bei einer angeblich sehr guten Bäckerei vorbeigeschaut. Wir haben uns schon gewundert, dass sie geschlossen hatten, war doch keine Siesta bei den Öffnungszeiten zu erkennen. Blöderweise haben wir aber genau den Ruhetag erwischt. Vielleicht schaffen wir es morgen früh noch vor der Auto-Rückgabe, aber da müssen wir auch noch unsere deutsche Gasflasche füllen lassen. Wir haben noch auskundschaftet, wo wir hinmüssen und ob tatsächlich geöffnet ist – ab neun Uhr können wir kommen (also zu nachtschlafender Zeit, da müssen wir wohl oder übel den Wecker stellen, wenn wir noch alles schaffen wollen ;-)).

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