Gestern sind wir hier in Matthew Town auf der Insel Great Inagua auf den Bahamas angekommen. Die Fahrt war recht anstrengend, ein paar Probleme gab es leider zwischendurch. Wind und Welle waren diesmal gar nicht so sehr das Problem (wenn man von dem konfusen Durcheinander nördlich von Puerto Rico absieht…).
Das Wetter war aber dennoch nicht so auf unserer Seite – wir haben ein paar größere Squalls abbekommen. Die allein sind zwar nicht wirklich spaßig und schön, aber man kommt schon durch. Weniger gut fanden wir das Wetterleuchten. Den ersten Abend haben wir aus der Ferne eines beobachtet – sehr beeindruckend und eigentlich schön. Wir waren froh, dass es sehr weit weg war und nicht in unsere Richtung zog. Am zweiten Abend kam eines dann schon ein wenig näher, immer noch beeindruckend, aber wir haben vorsichtshalber mal alles an Technik in den Ofen gepackt. Wir waren uns einig, dass wir notfalls einen völlig vom Ziel wegführenden Kurs fahren würden, bevor wir in ein Gewitter kommen (ein Blitzeinschlag am Boot ist absolut nichts, was wir wollen). Tja, das hat uns am dritten Abend wenig geholfen, denn da hat sich das Gewitter direkt um uns herum gebildet. Wir haben versucht, so schnell wie möglich aus dem Bereich herauszufahren, es hat aber doch zwei Stunden gedauert. In der Zeit haben wir etliche Blitze nicht sehr weit ins Wasser einschlagen gesehen und waren nicht wirklich entspannt. Es ging alles gut, aber nochmal brauchen wir das nicht.
Dann noch ein technisches Problem: zuerst hatten wir gemerkt, dass irgendetwas an unserer Steuerung faul ist. Wir haben eine hydraulische Lenkung und der Ruderzylinder wird durch ein Gelenk geführt. Das hat es aus seiner Halterung gerissen und wir hatten riesige Probleme, das wieder fest zu bekommen. Wir hatten schon überlegt, welchen Hafen wir anlaufen könnten, um das zu reparieren. Irgendwann hatten wir die richtige Idee – die Hydraulik hatte es auf dem Zylinder verschoben und damit war zuviel Druck auf dem Gelenk. Trotzdem haben wir natürlich ständig kontrolliert und eine gewisse Anspannung bleibt dann doch auch, wenn es wieder passt.
Ein wenig Sorgen hatten wir uns auch gemacht, weil wir unterwegs etliche massive Baumstämme an uns vorbeischwimmen gesehen haben. Zweimal haben wir einen dumpfen Rumms gehört, glücklicherweise ist Kassiopeia aber massiv gebaut! Schönes gab es auch – wir haben eine riesige Delfinschule gesehen mit vielen Jungtieren und etlichen akrobatischen Einlagen.
Jetzt genießen wir erstmal die Bahamas, entspannen ein wenig und staunen weiter über das glasklare Wasser. Die Farben sind noch schöner als man sie von Bildern her kennt 🙂
gefahrene Strecke: 509 sm, Gesamtstrecke: 8416 sm