Für uns als Franken ist es natürlich immer interessant, wie lokales Bier in anderen Ländern schmeckt. Hier in Virginia bei Braumeister Randy wurden uns sogar die gar nicht so geheimnisvolle Kunst des Bierbrauens gezeigt.
Wasser, Hopfen, Malz und Hefe sind die Zutaten. Also nichts anderes als in Franken auch, aber, die unterschiedlichen Geschmacksrichtungen, haben es allerdings in sich 🙂 Heute haben wir ein „American Pale Ale“ gebraut. Dazu werden zuerst mal 11 Gallonen, gute 40l Wasser auf 165°F (73°C) erhitzt. Das Wasser wird dann wieder auf 153°F (67°C) runtergekühlt und die Hälfte davon unter Rühren in ein Braufass mit frisch gemahlenem Getreide (hier 5,1kg American two-row Malt, 340g Munich Malt und 227g wheat Malt) langsam eingefüllt. Temperaturen sind beim Bierbrauen sehr wichtig, wenn das Wasser zu kalt ist, kann sich die Hefe nicht entfalten, wenn zu heiss gerinnen die wertvollen Enzyme. Das „Malt“ lässt man dann 1h15min quellen und die Stärke wird dabei in Zucker umgewandelt. Die dadurch gewonnene heiße Maische wird in dann zum erneuten Erhitzen umgefüllt.
Nun wird die zweite Hälfte des Wassers langsam ins Braufass eingefüllt. Zwischendurch muss man immer wieder probieren und die Maische testen bis die Stärke vollständig „vermaischt“ ist. Die wird dann wieder auf 215°F (102°C) erhitzt und dabei wird der Hopfen dazugegeben. Wir hatten in dem Fall „Horizon Spicy“, „Cascade Grapefruit“ und „Centennial lemon“. Jede Art muss zu einer bestimmten Zeit reingegeben werden. Nach einer Stunde wird die Maische dann wieder auf 70°F (21°C) abgekühlt und in einen Gäreimer umgefüllt. Als letztes wird jetzt langsam die Hefe dazugegeben. Im Eimer oben ist ein Röhrchen mit Wasser gefüllt, damit keine Luft rein, jedoch die Kohlensäure entweichen kann. Das Ganze muss jetzt zwei Wochen stehen und gären, bevor es in Flaschen umgefüllt werden kann. Nach weiteren zwei Wochen können wir die ersten Flaschen öffnen 🙂 Dann hoffen wir auf ein leckeres Pale Ale mit 5,7% Alk und einer IBU (Bitterkeit) von 40.
Am Schluss müssen alle Behältnisse und Werkzeuge mit einem Spezialmittel gespült werden, da sie doch ziemlich klebrig sind. Als kleines Extra haben wir uns von dem augespülten Malz 300g behalten und heute ein leckeres Brot davon gebacken! Sehr zu empfehlen!!
Natürlich war das jetzt nur für den kleinen Hausgebrauch, im Prinzip kann jeder Bier nach seinem Geschmack recht einfach selbst brauen und die großen Brauereien machen nicht vieles anderes, allerdings in ganz anderen Dimensionen.