Heute früh ging es zum zweiten Besuch nach Lissabon, da war ja noch die ein oder andere Sehenswürdigkeit, die wir beim ersten mal nicht besichtigt hatten. Diesmal sind wir ein paar Stationen früher ausgestiegen, wir wollten zum Entdeckerdenkmal und zum Torre de Belem. Das Entdeckerdenkmal, Padrão dos Descobrimentos, wurde vor gut 50 Jahren zum 500. Tod Heinrichs des Seefahrers erbaut und zeigt in Richtung Tejo. Es soll an das Zeitalter der Entdeckungen erinnern, weswegen auch unterschiedliche Entdecker abgebildet sind, nicht nur Seefahrer. Passend zu den Entdeckern steht in der Nähe ein Nachbau eines Fliegers, mit dem 1922 die erste Überquerung des Südatlantik in der Luft stattgefunden hat. Der Flieger ist nur ein kleines bisschen länger als Kassiopeia – sehr beeindruckend und mutig, wie wir finden!
Mit dem großen Touristenstrom zusammen sind wir anschließend in Richtung Torre de Belem marschiert. Der hat auf uns jetzt eher klein gewirkt. Faszinierend allerdings, wie ein Turm, der so nah am Wasser steht (früher war noch nicht soviel Land aufgeschüttet, da war er sogar noch weiter im Tejo), das schwere Erdbeben 1755 so gut überstanden hat.
Anschließend sind wir noch in Richtung Belem marschiert, ein wenig geschlendert und mit der Straßenbahn weiter ins Zentrum gefahren. Von dort aus ging es zum Castelo de S. Jorge. Unterwegs haben wir noch in die Igreja de São Domingos einen kurzen Abstecher gemacht – die war das komplette Gegenprogramm zur Igreja de Sao Roque von vorgestern. Hat uns aber von der Wirkung her sehr beeindruckt. Vor etwa 50 Jahren wurde sie innen durch ein Feuer massiv zerstört und die Spuren davon wurden nur teilweise beseitigt. Weiter ging es zum Castelo! Die Aussicht belohnt auf jeden Fall für den Aufstieg, es geht schon gut steil den Berg hoch… Die Innenbesichtigung haben wir uns gespart, wir waren beide schon recht voll mit Kultur für heute.
Dann hat es zu regnen begonnen… Wir haben uns an den Abstieg und so langsam auf den Heimweg gemacht. Nachdem es inzwischen dunkel wurde, immer noch alles voller Menschen war (sind wir einfach nicht mehr gewohnt) und sich eingeregnet hat, wollten wir zurück nach Hause ins Boot.