Gestern war mal wieder ein wenig Kultur angesagt. Zuerst war nachmittags eine Prozession. Alle fünf Jahre wird La Virgen de Guadalupe, die Patronin von La Gomera, per Boot in mehreren Etappen um die Insel gefahren. Begleitet wird das alles von unterschiedlichen Festivitäten. Leider haben wir ihre Ankunft vor zwei Wochen verpasst, gestern die Abreise nach Santiago durften wir beobachten. Etliche geschmückte Boote haben sich auf den Weg gemacht und die Statue begleitet. Vor der Abfahrt gab´s im Hafen noch ein fröhliches Boote-treiben mit viel Stimmung und Party (das können sie hier).
Abends war dann Musik angesagt. Tagsüber hat ein Treffen verschiedener Timplistas stattgefunden, das sie abends mit einem Konzert abgeschlossen haben. Timplistas spielen die Timple, im Prinzip eine kleinere Gitarre mit nur fünf Saiten. Klasse, was man aus einem so kleinen Instrument für Töne rausholen kann! Das ganze Publikum war sehr begeistert.
Einer der Timplistas hatte sich mit einem Gomero zusammengetan mit dem Ziel, alte Kultur zu erhalten. Er hatte die Musik mit der gomerischen Sprache El Silbo kombiniert. El Silbo ist eine Pfeifsprache – sogar die lauteste Kommunikationsform, die ohne Hilfmittel auskommt. Wir hatten in Deutschland schon einen Bericht darüber gesehen und dachten, dass das wohl nicht mehr wirklich in Gebrauch ist, aber seit ein paar Jahren ist es sogar Pflichtfach in den Schulen. Und wir hören im Bus, auf der Strasse, einfach überall immer wieder das typischen Pfeifen.