Die Festung Pucará de Tilcara (auf Quechua, indigene Sprache im Andenraum – Pucará) besteht aus teilweise wieder aufgebauten Ruinen eines ursprünglichen Dorfes. In der Quebrada Humahuaca, in der wir ja gerade sind, wurden Hinweise auf Besiedelungen aus etwa 10.000 v.Chr. gefunden, intensiv wurde sie wohl aber erst 1000 bis 1480 n.Chr. bis in die Zeit der Einwanderung der Spanier besiedelt. Nach der Eroberung wurden die Festungen aufgegeben, die Bewohner durften nur noch an bestimmten Orten wohnen und für bestimmte Auftraggeber arbeiten.
1908 begannen zwei Archäologen (Ambrosetti und Debenedetti) mit Forschungen auf der Festungsanlage und haben euch erste Restaurationen durchgeführt. Das Gelände wird weiterhin erforscht, zu besichtigen sind der Wohnbereich, Stallungen für Lamas, ein Gräberfeld, ein Kultsektor und der ehemalige Eingangbereich. Vom Denkmalbereich aus hat man eine spektakuläre Aussicht in alle Richtungen – verständlich, dass die Festung hier angelegt wurde, jeder, der sich näherte konnte sehr bald gesehen werden.
So ganz nebenbei fangen wir auch mit einer Coca-Kur an. Coca-Blätter kann man entweder kauen oder in Form von Tee zu sich nehmen. Das soll helfen Hunger, Müdigkeit und Kälte zu verdrängen und ist sehr wirksam gegen die Höhenkrankheit (nein wir haben keine Symptome, reine Prophylaxe), da dadurch die Sauerstoffaufnahme verbessert wird. Das Ganze hat nicht wirklich was mit Kokain zu tun, auch wenn das aus den Coca-Blättern gewonnen werden kann. Das Kauen der Blätter und auch der Tee haben kein Suchtpotential, ganz im Gegensatz zu Kokain. In Peru wird die Produktion des Tees staatlich gefördert (Nationalgetränk), in Deutschland wäre schon der Besitz eines Teebeutels ein Fall für das Betäubungsmittelgesetz.